Ausstellung Hyacinth und Rosenblüthe

10.03. – 28.04.2019

Teilnahme an der Gruppenausstellung „Ins Licht gerückt 7“.
Neuer Kunstverein Aschaffenburg, Landingstr. 16, 63739 Aschaffenburg

Gezeigt wird mein Zyklus „Hyacinth und Rosenblüthe“.
Bilder zum gleichnamigen Märchen von Novalis in seinem Fragment „Die Lehrlinge zu Sais“.

Auszug aus „Hyacinth und Rosenblüthe“ (Novalis):

„…ich weiß nicht, wie mir ist, es drängt mich fort; wenn ich an die alten Zeiten zurückdenken will, so kommen gleich mächtigere Gedanken dazwischen, die Ruhe ist fort, Herz und Liebe mit, ich muss sie suchen gehn. Ich wollt‘ euch gern sagen, wohin, ich weiß selbst nicht, dahin wo die Mutter der Dinge wohnt, die verschleierte Jungfrau. Nach der ist mein Gemüt entzündet. …Hyacinth lief nun was er konnte, durch Täler und Wildnisse, über Berge und Ströme, dem geheimnisvollen Lande zu. Er fragte überall nach der heiligen Göttin (Isis) Menschen und Tiere, Felsen und Bäume. Manche lachten, manche schwiegen, nirgends erhielt er Bescheid. Im Anfange kam er durch rauhes, wildes Land, Nebel und Wolken warfen sich ihm in den Weg, es stürmte immerfort; dann fand er unansehnliche Sandwüsten, glühenden Staub, und wie er wandelte, so veränderte sich auch sein Gemüt, die Zeit wurde ihm lang und die innere Unruhe legte sich, er wurde sanfter und das gewaltige Treiben in ihm allgemach zu einem leisen, aber starken Zuge, in den sein ganzes Gemüt sich auflöste. Es lag wie viele Jahre hinter ihm…“

„Im Kunstmärchen „Hyacinth und Rosenblüthe“ aus dem Romanfragment „Die Lehrlinge zu Sais“ thematisiert der romantische Dichter Novalis das Suchen und Finden, den Gewinn von Erkenntnis aus Liebe und den Übertritt von der Realität zur metaphysischen Traumwelt. Der Maler Jürgen Kadow setzt genau diesen transzendentalen Übergang vom Irdischen ins Übersinnliche in teils düstere, andererseits leuchtend farbige Bilder um. Anknüpfend an seinen Werkzyklus „Transit“ aus 2018, reflektiert Kadow in seiner ihm eigenen Bildsprache weiterhin die Fragen, wo wir herkommen, wer wir sind und wohin wir gehen. Diese Bilder lüften keine Geheimnisse, sie erschaffen neue.“
(Richard Bernhard, Galerie Kirchner-Kultur-Küche, Aschaffenburg)